Das große Thanksgiving-Wochenende ist vorbei, alle Studenten sind zurück gekehrt zum Kampus und mein kultureller Austausch ist ein Schritt weiter, denn jetzt weiß ich auch, warum alle Amerikaner so wild auf Thanksgiving sind.
Nachdem ich Dienstagnachmittag in Thomasville angekommen bin, wurde es sich kurz ausgeruht, die Neuigkeiten ausgetauscht und dann ging es zum Lieblingsmexikaner meiner Gasteltern, um den Essensmarathon zu starten. Mein Gastbruder mit seinem Sohn haben sich uns fürs Essen angeschlossen und so war schon die erste Hälfte der Familie vereint.
Nach dem Essen trudelte dann auch meine Gastschwester Rosemary aus Jacksonville mit ihrem Ehemann Dan und den zwei Kindern Henry (8) und Wyatt (6) im Haus ein, welches man sofort merkte, denn die Kinder rannten die Gänge rauf und runter und es war mal Leben in der Bude.
Genau durch diese Geräusche wurde ich dann auch am Mittwochmorgen geweckt, aber so hatten wir genug Zeit für alles. Zuerst haben Rosemary und ich die Küche kochfertig gemacht, Einkaufszettel geschrieben, Rezepte rausgesucht und dann ging es los, die Sachen besorgen. Nachdem alles vorbereitet war fürs Kochen sind wir nochmal zurück nach Thomasville Downtown gefahren um ein wenig zu Bummeln, bevor der große Trubel losging.
Thanksgiving Tisch |
Abends waren wir dann alle zusammen lecker im Longhorn Steakhouse essen, denn es wäre ja nicht so, dass wir am nächsten Tag viel essen würden.
Donnerstagsmorgen haben wir die letzten Vorbereitungen für Thanksgiving getroffen und gegen 11 Uhr trudelten dann meine zwei Gastbrüder, Robert mit seinem Sohn Clayton, 12, und Ronnie mit seiner Verlobten Gina ein und dann hieß es Zeit für Männerarbeit, denn Dan war für den Truthahn zuständig. Und ja, wir haben den frittiert. Den ganzen Truthahn. Ja, das ist machbar. Hier im Süden wird eh viel frittiert, und so wurde auch für Thanksgiving der Truthahn frittiert. Ich war selbst etwas skeptisch, aber er war guuuut. Sehr gut! Schön saftig und alles :)
der fast 7kg Truthahn soll da reinpassen? |
mein erster frittierter Truthahn - sieht gut aus! |
Ruth und Dan ganz stolz mit dem Truthahn |
Während der Truthahn jedoch 3 Minuten pro Pfund im Erdnussöl garen musste, haben wir uns alle auf der Terrasse versammelt und haben Austern gegessen, auf Kräcker, wahlweise mit scharfer Soße oder einen milden Tomatensauce. Und für mein erstes Mal war ich auch hier skeptisch, aber ich wurde vom Südfieber ergriffen und konnte später kaum noch aufhören.
Clayton beim Austern essen |
lecker! |
und die Männer bei ihrer Arbeit! |
Pünktlich um 12.30 Uhr war es dann Zeit fürs Thanksgiving Dinner, welches gleichzeitig das Geburtstagsdinner für meinen Gastvater war, der seinen 75. Geburtstag feierte, und so sangen wir nach dem Dankesgebet eine Runde Happy Birthday und ließen ihn hochleben.
Bohnen, Süßkartoffelgratin mit Marshmallows, Truthahn, Cranberry Sauce, Bratenfüllung und -sauce |
Geburtstagskind Ron und Ruth - super Gasteltern :) |
Happy Thanksgiving!! |
ja, der Hunger war zu groß bei Ronnie :D |
Innerhalb von einer Stunde war jedoch alles vorbei, es wurde aufgeräumt und die Mägen entspannt. Wir sind mit dem Golf Club Auto von Dan durch den „Wald“ meiner Gasteltern gefahren, haben einfache Version des American Football gespielt und später ging es mit den Kindern ins Kino, Puss in Boots, die moderne Gestiefelter Kater Version.
Freitagmorgen wurde ich von Dean in seinem geilen roten Mercedes-Caprio abgeholt und wir sind mit frischen Bio-Kaffee to go Richtung Bainbridge aufgebrochen, wo ich den Rest des Wochenendes verbracht habe.
Marlene und ihr Ehemann haben ein traumhaft schönes Haus, nein Villa, mit Pool, Poolhaus, riesiger Küche, tausenden Zimmern und dem besten Bett in ganz Amerika! Gott, habe ich herrlich die zwei Nächte geschlafen :)
Nachdem wir im Handyladen meine endlose Handygeschichte weiter gestrickt haben, trafen wir uns mit zwei Freunden in einem kleinen Restaurant und haben lecker zu Mittag gegessen – schön georgiahaft. Anschließend habe ich mit dem Hund Orla rumgespielt, mich ein wenig ausgeruht und Abends sind wir nach Climax, einem 250 Personenstadt gefahren, ca. 10 Minuten von Bainbridge entfernt, denn dort ist Marlene aufgewachsen und hatte mit paar anderen Mitgliedern des „Golden Ageners“-Clubs ein Wohltätigkeitsessen veranstaltet, wo wir ausgeholfen haben, denn jenes war der Auftakt für das große Swine Time Festival in Climax.
Es hat mich echt erstaunt, was eine so kleine Gemeinde auf die Beine bekommen kann.
Der Samstagmorgen fing mit einer Parade an…
Dean mit seinen "Frauen" |
... das Gegenfoto erspare ich euch :D |
auch der Steppdecken-Nähclub von Climax war dabei |
Highlight für Groß und Klein waren das Feuerwehrauto und die Polizei |
und anschließend konnte man an verschiedenen Ständen selbstgemachte Marmelade, Schmuck, Strickwaren, etc kaufen. Vor allem ist das ein Fest, wo man alte Freunde trifft, denn jeder kommt für dieses Wochenende zurück nach Climax. Ich habe sogar ein Tshirt gewonnen, denn ich war die Person, die die größte Distanz hingelegt hat, um nach Swine Time zu kommen! Wohooo!
Maschine, die den Saft aus dem Rohrzucker gepresst hat |
das ist doch mal eine nette "Fressbude" |
Später sind Marlene und ich dann nach Tallahassee gefahren und haben fleißig geshoppt, denn alle Läden hatten noch die roten Stifte von Black Friday gezückt und so habe ich bei meinen Einkäufen meistens 40-70 % gespart!
Abends sind wir zur Farm von einer von Marlenes Schwestern gefahren in Cairo, wo wir mit der ganzen Familie überm Lagerfeuer Hotdogs gegrillt haben, nachdem wir frischgeöffnete Austern genossen haben – wieder mit Kräckern und Hot Sauce. Zum Abschluss gab es noch S’mores, die Schokoladenkekse mit frisch gerösteten Marshmallows. Alles schön Georgia-haft und das bei 20 Grad im Ende von November.
Der Sonntag wurde ruhig angegangen, ich habe ausgeschlafen und dann draußen auf der Terrasse meinen Kaffee genossen, während ich im T-Shirt und kurzer Hose den Schmetterlingsraupen zugeguckt habe und nach Hause telefoniert habe. Leider soll es unser letzter wirklich schöner Tag des Jahres gewesen sein, aber hey, das Jahr hat auch nur noch 1 Monat. Nach einem Mittagessen beim Mexikaner wurde ich auch schon wieder von Kiara abgeholt und wir sind zurück nach Valdosta gefahren, wo ich nun am PC sitze und euch von meinem Wochenende berichte, denn ich habe absolut keine Lust auf Uni-Kram, auch wenn morgen die letzte Woche mit Vorlesungen für dieses Semester anfängt.
Dienstag habe ich Mathe- und Spanish Examen, Donnerstag dann noch Engineering und darauf die Woche ist Final Exam Woche. Da kommt freude auf. :(
Dennoch rückt so der 10. Dezember immer näher und dann werden wir (Maria, Emma, Lala und ich) von Marlene und Dean abgeholt und wir fahren alle gemeinsam nach Orlando, Florida, wo wir eine Woche mit Disneyland, Shopping und vielem mehr genießen. Darauf freue ich mich schon!
Ich wünsche euch allen noch einen schönen 1. Advent und viel Spaß auf all den Weihnachtsmärkten, denn Glühwein, Zimtsterne und Spekulatius vermisse ich hier doch schon.
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